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Auf der Flucht: In dem Thriller "A Most Wanted Man" gerät ein junger tschetschenischer Muslim in Hamburg ins Visier von Terrorfahndern.
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Programm
Originaltitel
A Most Wanted Man
Regie
Anton Corbijn
Dauer
122 Min.
Kinostart
11.09.2014
DVD-Start
27.02.2015
Genre
Thriller
FSK
6
Produktionsland
England
Cast & Crew
Philip Seymour Hoffman
Günther Bachmann
Rachel McAdams
Annabel Richter
Nina Hoss
Erna Frey
Grigori Dobrigin
Issa Karpov
Robin Wright
Martha Sullivan
Willem Dafoe
Tommy Brue
Kostja Ullmann
Rasheed
Daniel Brühl
Maximilian
Herbert Grönemeyer
Michael Axelrod
Homayoun Ershadi
Abdullah
Mehdi Dehbi
Jamal
Vicky Krieps
Niki
Franz Hartwig
Karl
Redaktionskritik
Der Kampf gegen den Terror ist ein schmutziges Geschäft, Helden sucht man in diesem Politdrama nach John le Carré vergebens: Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman („Capote“) brilliert in seiner letzten Hauptrolle als deutscher Agent, der die islamistische Szene infiltriert
Der Starttermin könnte nicht passender gewählt sein. Vor 13 Jahren hat der 11. September die Welt nachhaltig verändert – auch für Spione. Günther Bachmann (Philip Seymour Hoffman) führt seine kleine Anti-Terror-Einheit in Hamburg wie einen illegalen Underground-Club, denn seine Methoden lassen sich selten mit der Gesetzgebung vereinbaren. Den Geheimdienstfunktionären ist der brillante, ziemlich versoffene Zyniker ein Dorn im Auge, aber sie lassen ihn machen – bis ein tschetschenischer Flüchtling namens Karpov in der Hansestadt auftaucht und Anspruch auf das bei einer Privatbank angelegte, offenbar nicht ganz koschere Erbe seines Vaters anmeldet. Die idealistische Anwältin Annabel Richter (Rachel McAdams), in Günthers Augen eine „Sozialarbeiterin für Terroristen“, hilft ihm – und wird zur Kooperation genötigt: Günther will über Karpov und dessen Geld an einen muslimischen Geschäftsmann und vermutlichen Terrorfinanzier herankommen, den er schon länger im Visier hat. Da schalten sich auf einmal das Innenministerium und die CIA ein. Die Vorlage stammt von Bestsellerautor John le Carré und ist ein weiterer ernüchternd realistischer Gegenentwurf zum Jetsetglamour eines James Bond. Als MI6-Agent war der Brite le Carré, der eigentlich David Cornwell heißt, in den Sechzigerjahren auch in Hamburg stationiert. Seine Söhne Simon und Stephen Cornwell zählen zum Produzententeam, ihr berühmter Vater fungierte als Berater. Vielleicht hat sich Starfotograf Anton Corbijn deshalb gezügelt: Sein „Man“ ist zwar gewohnt elegant, atmosphärisch und für jeden Hamburger sowieso ein Muss, aber längst nicht so durchgestylt wie seine Filme „Control“ und „The American“. Im Grunde ist der düstere Politkrimi, der ohne nennenswerte Action auskommt, ein Trauerspiel. Das Tauziehen um den „most wanted man“ Karpov wird zum skrupellosen Schachspiel im Namen der internationalen Sicherheit. Für Gänsehaut sorgt vor allem Robin Wright („House of Cards“) als hochrangige CIA-Offizierin. Aber natürlich gehört der Film Philip Seymour Hoffman. In „Die Tribute von Panem – Mockingjay“ wird der tragische Gigant, der im Februar an einer Überdosis starb, noch einmal auftreten. Aber bei der letzten Szene von „A Most Wanted Man“ muss man schon schwer schlucken.
Fazit
Schwermütige Hochspannung: kühles, exzellent besetztes Krimidrama, das wütend und traurig macht
Film-Bewertung
After the Ball (CA 2015)
Redaktion
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Community-Kritiken zu A Most Wanted Man
„... das wütend und traurig macht“
„Vor 13 Jahren hat der 11. September die Welt nachhaltig verändert ...“ schreibt Cinema. Er hat das eingeleitet was Politologen inzwischen „asymmetrische Kriege“ nennen, also Kriege die Staaten gegen etwas führen, das sie selbst und ihre politische Klasse nicht benennen wollen. Genau genommen ist es eine Art Religionskrieg, aber wie PSH bereits in Charlie Wilson's War sagte, Amerika führt keinen Religionskrieg. Europa auch nicht. Eines aber sind diese Kriege von Staaten gegen Terrorgruppen sicher, schmutzige Kriege, es gibt keine „Guten“, keine Regeln und bestenfalls eine verlogene Diskussion darüber. Niemand hätte dies besser darstellen können als PSH, vielleicht einer seiner besten Filme. Auf jeden Fall aber der beste zum Thema. Und der ehrlichste. Kompliment auch an die, die ihn in D gefördert haben. Das macht eher Mut als traurig.
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Der Vorhang fällt!
Ansehnlicher Agententhriller mit deutsche Beteiligung, welcher vollkommen auf übertriebene Actionelemente sowie CGI-Effekte verzichtet und sich stattdessen auf eine gut durchdache Handlung und eine tiefgehende Charakterzeichnung verlässt!In ihrer Würde und Tragik unterläuft Hoffmans Interpretation der Rolle die virtuose Distanz, mit der Corbijn ansonsten diese bittere Geschichte über Schuld und Ungewissheit an den diversen Fronten des Anti-Terror-Kriegs illustriert. Die Große Freiheit, das Versprechen von Hamburgs Straßen an die Welt, sie erscheint am Ende verschwindend klein. So wie die Leinwand ohne Philip Seymour Hoffman.Fazit: Akzeptabeler Agententhriller der alten Shhule und der letzte Film mit Philip Seymour Hoffman (R.I.P.)
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Hoffmanns Erzählungen
Das Vermächtnis des viel zu früh verstorbenen Schauspieltitanen ist ein würdiges: In Anton Corbijns präziser Inszenierung brandaktuellen Inhalts hat Seymour-Hoffmann noch einmal einen ganz großen Auftritt und strahlt in seinen eher wortkargen Szenen eine düster-verlorene, einnehmende Aura aus, die ihresgleichen sucht. Der Film punktet aufgrund seines sagenhaft guten Timings in so gut wie jeder Hinsicht. Gediegene Spannung bis zum desillusionierenden Ende.
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